Training in der Grund- und Oberschule / 5. - 13. Klasse
Präventionsseminar: Jugendkriminalität
Dauer: 3 × 45 Minuten | Ort: im Klassenraum | Teilnehmer: max. 25 Schüler:innen
Unser Referent
Das Seminar wird geleitet von einem langjährigen Fachmann für Jugendkriminalität und Gewaltprävention der Polizei Berlin.
Mit seiner Erfahrung bringt er Realität und Praxisnähe direkt in den Klassenraum.
Didaktischer Ansatz
- Rollenspiele: Schülerinnen und Schüler erleben Konflikte hautnah in nachgestellten Alltagssituationen.
- Videosequenzen: Echte Fälle werden anschaulich erklärt und diskutiert.
- Interaktive Diskussion: Die Jugendlichen reflektieren, wo die Grenze zwischen „Dumme-Jungen-Streich“ und Straftat liegt.
Inhalte des Seminars Jugendkriminalität – Was bedeutet das?
Jugendkriminalität umfasst Straftaten, die von Minderjährigen begangen werden – je nach Alter und Reife nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht.
Typische Delikte:
- Kinder (< 14 Jahre): Ladendiebstahl, Sachbeschädigung, Körperverletzung
- Jugendliche (14–17 Jahre): Körperverletzungen, Diebstähle („Abziehen“), Mobbing, Cyber-Bullying
- Heranwachsende (18–21 Jahre): Drogendelikte, Betrug, Verkehrsstraftaten
Abgrenzung: Jugendstrafrecht (JGG) vs. Erwachsenenstrafrecht (StGB)
Altersgrenzen:
- Kinder (<14): nicht strafmündig → Maßnahmen durch Jugendamt/Schule
- Jugendliche (14–17): immer nach JGG
- Heranwachsende (18–20): Gericht prüft individuell JGG oder StGB
- Erwachsene (ab 21): immer nach StGB
Zielsetzung:
- JGG: Erziehung statt Strafe → Sozialstunden, Wiedergutmachung, Anti-Gewalt-Training, Jugendarrest
- StGB: Schuld und Strafe → Geldstrafe, Freiheitsstrafe, Bewährung, Sicherungsverwahrung
Warum Jugendkriminalität gerade (wieder) steigt:
- Corona-Nachwirkungen: Isolation, fehlende soziale Bindungen
- Familiäre und soziale Probleme: Armut, Gewalt, Drogenkonsum, fehlende Vorbilder
- Digitale Delikte: Zunahme von Cyber-Mobbing, Online-Betrug, schulbezogener Kriminalität
Lernbotschaften für Schüler:innen
✔ Recht vs. Unrecht ist nicht immer einfach zu unterscheiden
✔ Wegschauen schützt nicht – Schweigen macht Täter stark und Opfer schwach
✔ Verantwortung übernehmen: Jede:r Einzelne trägt zur Gemeinschaft bei
✔ Empathie entwickeln: Täter- und Opferperspektive verstehen
Wirkung für die Schule
- Gewaltprävention durch erlebbares Lernen statt trockener Theorie
- Rechtsbewusstsein frühzeitig stärken
- Zivilcourage und Empathie in der Klassengemeinschaft fördern
- Entlastung der Lehrkräfte durch professionelle Präventionsarbeit